Handdruckspritze

Indienststellung: 13.November 1909

Hersteller: Fa. Bräunert, Bitterfeld

Gerätenummer: No 1437

Leistung: 200I/min

Die Handdruckspritze wurde damals zum Preis von 1.600,00 Mark für die freiwillige Feuerwehr Großkorbetha erworben. Sie war als so genannte Überlandspritze konzipiert und bot 4 Mann Platz.

Die von Hand über Druckbäume bewegte zweizylindrische Kolbenpumpe warselbstansaugend. Es war möglich, mittels einer mitgeführten Saugleitung Löschwasser aus offenen Gewässern zu entnehmen. Bestand diese Möglichkeit nicht, so konnte die Wasserwanne mittels Eimer befüllt, ebenfalls zur Wasserförderung genutzt werden.

Die Spritze befand sich noch bis 1945 im Einsatz, als die vorhandene modernere Löschtechnik nicht ausreichte, die Brände im Bombenkrieg zu löschen. Ab 1983 erfolgte ihr Comeback als historisches Gut der Feuerwehr bei den verschiedensten Umzügen und Vorführungen. Sie gehört heute zum historischen Bestand der FFW.

Restaurierung 2008 mit finanzieller Unterstützung der Kreissparkasse Weißenfels.

In ca. 600 Arbeitsstunden wurden Messingteile poliert, Räder instandgesetzt.Rahmen und Spritze haben heute wieder die Originalfarbe erhalten.

Magirus-Patent-Leiter

Baujahr: 1922

Hersteller: Feuerlöschgerätefirma Magirus Ulm

Steighöhe: 14 und 16 m Steighöhe

Leiterpark: zweiteilig

Im Jahre 1922 konnte die Freiwillige Feuerwehr in Großkorbetha eine zweiteilige mechanische Schiebeleiter zum Preis von 450.000,00 Mark in Empfang nehmen. Die Kosten dieser Leiter verteilten sich auf Zuwendungen von verschiedenen Institutionen bzw. spenden von Kameraden und Einwohnern, sowie der Gemeinde Großkorbetha. Vorwiegend benutzte man das Gerät zu Übungszwecken. Ein Einsatz der Leiter zum Zwecke der Brandbekämpfung bzw. der Menschenrettung ist nicht bekannt.

Die Leiter überlebte die Zeit und steht heute als historisches Feuerwehrgerät in den Beständen der FFW Großkorbetha.

Koebe – Kleinmotorspritzen Truimph

 

Baujahr: 1929

Hersteller: Koebe Luckenwalde

Die Erfindung der motorgetriebenen Spritze löste bei den Feuerwehren eine revolutionäre Wende aus. Wasserförderung ohne die damals noch üblichen von Muskelkraft betätigten Handdruckspritzen. Die Motorspritze war wesentlich kleiner und handlicher, die Leistung gegenüber einer Handdruckspitze jedoch wesentlich größer. Verständlich der Wunsch, ein solches Gerät zu besitzen.

Diesen Wunsch hatten auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Großkorbetha. Doch dafür reichten die finanziellen Mittel der Gemeinde nicht aus. Ein Rundschreiben der Feuersozietät berichtet, das sie den Bau von Kleinmotorspritzen serienweise vergeben hat. Erneut legten die Kameraden der Gemeindevertretung ihren Antrag vor. Die Landes-Feuersozietät bezuschusste den Ankauf der Spritze mit 2000 Mark. Ein Gesuch an den Landkreis erbrachte auch 1000 Mark. Durch die Eisenbahndirektion Halle worden 500 Mark zugelegt. So gelang es im Jahre 1929 eine 800-Liter-Motorspritze zum damals stolzen Preis von 9000 Mark anzuschaffen. Die Kraftspritze war in einem Hänger untergebracht, der zusätzlich noch Schläuche, Strahlrohre und anderes Kleinmaterial mitführten. Das Gerät wurde damals noch im Handzug bewegt.

Zweirädrige Lafetten-Motorspritze

 

Indienststellung: 1929

Hersteller: Hermann Koebe, Feuerlöschgeräte-Fabrik

Leistung: 800 l/min

 Motor: Vierzylinder-Otto, Leistung 28 PS

Anzahl der Druckstutzen: 2

 Wassermenge bei freien Auslauf: 1200 l/min

 Strahlweite ca.: 42 – 47 m

 

Die Motorspritze konnte damals gekauft werden, durch Bezuschussungen und Spenden verschiedener Institutionen. Sie bildete sofort nach der Beschaffung das Standard-Einsatzgerät und löste die Handdruckspritze dahingehend ab, dass diese nur noch als Reserve zur Verfügung stand. Bewegt wurde diese Spritze anfangs im Hand-Zug, bis siespäter an ein Zugfahrzeug angehängt und transportiert wurde.

Buick-Motorwagen zum Mannschafts- und Spritzentransport

 

Dienstzeit: 1932 – 1945

Baujahr: ca.1930

Motorleistung: 70 PS

Besatzung: 6 Mann

 

Um die Beweglichkeit der Wehr, vor allem im außerterritorialen Bereich zu erhöhen, beschaffte der damalige Brandmeister Otto Steyer ein Fahrzeug, welches den Anforderungen entsprach. Damit entfiel das leidliche Vorspannen der Handdruckspritze bzw. der beschwerliche Handtransport der damaligen Motorspritze. Wenn gleich dieses Fahrzeug kein eigentliches Löschfahrzeug war, sondern ein gebrauchter PKW, bestand die Möglichkeit, neben dem Spritzentransport, auch eine Mannschaft von 6 Einsatzkräften zu befördern. Das recht leistungsstarke Fahrzeug bewältigte dies Aufgabe problemlos. Als im Jahre 1945 amerikanische Truppen den Ort besetzten, diese aber nach kurzer Zeit wieder abzogen, verschwand damit auch das bis dahin eingesetzte Fahrzeug.

Löschfahrzeug LF 10

 

Dienstzeit: 1945 -1959

Baujahr: 1928

Fahrgestell: Mercedes-Benz Gaggenau

Aufbau: Fa. Koebe, Luckenwalde

Besatzung: 9 Mann

 

Das Löschfahrzeug wurde 1945 aus dem Bestand der FFW Weißenfels übernommen. Hier befand es sich seit Anfang der dreißiger Jahre im Einsatzdienst. Das Fahrzeug selbst war in einer offenen Bauweise ausgeführt und konnte eine Löschgruppe aufnehmen. Obwohl es möglich war im Heck des LF eine Tragkraftspritze mitzuführen, war diese nicht mehr vorhanden und man hängte einen Spritzenanhänger mit TS an das Fahrzeug.

Dadurch musste auf die angehängte B-Schlauchhaspel verzichtet werden. Ebenfalls entfernte man die zweiteilige Schiebeleiter, welche auf einer Tragekonstruktion gelagert war. Diese Konstruktion war während der Fahrt instabil. Der Alterszustand des Fahrzeuges und die damaligen extrem schwierige Ersatzteilbeschaffung machten den Einsatz oftmals fraglich. Probleme gab es ständig mit der Motorkühlung, deshalb war ein Fahren nur mit offenen Motorverkleidungen möglich. Als die Hinterachse nicht mehr reparaturbedürftig war baute man nach längerer Zeit eineartähnliche Achse ein, die dem Fahrzeug letztlich ein untypisches Aussehen gab.

Leichtes Löschgruppenfahrzeug (LLG) LF 8

 

Dienstzeit: 1959 – 1995

Baujahr: 1942

Fahrgestell: Mercedes-Benz 1,5t

Motor: Mercedes 60 PS

 

Das Löschfahrzeug LF 8 wurde vor 1945 in sehr großen Stückzahlen hergestellt und gehörte zum Einsatzbestand vieler Feuerwehren. Die Fahrzeuge, welche die Kriegsjahre überlebten, benutzte man weiterhin im Einsatz, vorwiegend in städtischen Bereich und bei Werkfeuerwehren. Erst mit dem langsamen Anlaufen-der Neufahrzeugproduktion in der DDR konnten die Bestände erneuert werden. somit wurden verschiedene Fahrzeuge in ländliche Gemeinden umgesetzt und bis zu ihrer Ablösung durch modernere Einsatzfahrzeuge weiterhin genutzt. Ein solches gebrauchtes Fahrzeug kam nach Großkorbetha als Ersatz für das nicht mehr einsatzbereite Altfahrzeug. Nach einem Unfall im Jahre 1965 musste es ausgesondert werden und ging zur Verschrottung.

Löschfahrzeug-Lastkraftwagen-Tragkraftspritze

8-Schlauchtransportanhänger LF-KLW-TS 8-STA

 

Dienstzeit: 1965 -1987

Baujahr: 1965

Hersteller: VEB Robur-Werke Zittau

Aufbau: VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz

Fahrgestell: LO 1800, Allrad

 

Das Löschfahrzeug LFB war das erste fabrikneue Fahrzeug, welches die FF Großkorbetha übernahm. Es war in der Lage mit einer kompletten Löschgruppe eigenständig Aufgaben der Brand- und Katastrophenbekämpfung zu übernehmen. In seiner 2ljährigen Dienstzeit im Standort war es immer voll betriebstauglich, ohne nennenswerte Reparaturen. Auch bei seiner Aussonderung im Jahre 1987 entsprach es noch dieser Nonn.

Löschfahrzeug 8-Tragkraftspritze

8-Schlauchtransportanhänger LF8-TS8-STA

 

Dienstzeit: 1986 – 1998

Fahrgestell: Typ LO 2002A, Allrad

Motor: Vierzylinder Ottomotor, luftgekühlt

Aufbau: VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz

Besatzung: 9 Mann

 

Das Löschfahrzeug ist die unmittelbare Weitemetwicklung des Vorgängertyps LO 1800. Erstmalig wurde im Fahrzeug eine fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe vom Typ FPV 8/8 installiert. Eine Tragekraftspritze war ebenfalls verlastet und konnte seitlich entnommen werden. Die Geräteausstattung war komplettiert und erweitert worden. Auch war es möglich‘ das Fahrzeug zum Tanklöschfahrzeug umzurüsten. Im mitgeführten Schlauchtransportanhänger befanden sich B-Schläuche, die während der Fahrt ausgelegt werden konnten.

Löschfahrzeug LF 16 W 50

 

Indienststellung: l 998

Baujahr: 1976

Fahrzeughersteller: VEB IFA Kraft Fahrzeugwerk Ludwigsfelde

Fahrzeugtyp: IFA W 50 L/LF

Besatzung: 9 Mann

 

Das Fahrzeug wurde 1998 von einem Kfz-Betrieb in Eisleben erworben. Es kam ohne Bestückung in den Bestand und wurde aus eigenen Reserven entsprechend bestückt. Mit der Indienststellung des HLF 20/16 im Dezember 2007 wurde das LF l6 ausgesondert. Aus Platzgründen wurde das LF 16 bei der Firma Autohof Peege zwischenzeitlich abgestellt. Auf Beschluss des Gemeinderates im Mai 2008 wurde das Fahrzeug an die Gemeinde Taugwitz in unserem Burgenlandkreis verkauft.

Tanklöschfahrzeug TLF 16 W 50

 

Indienststellung: 2000

Baujahr: 1980

Hersteller: VEB IFA Kraftfahrzeugwerk Ludwigsfelde

Aufbau: VEB Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde

Fahrzeugtyp: IFA W 50 LA

Besatzung: 6 Mann

 

Das Tanklöschfahrzeug führt eine Löschwassermenge von 2.000 Liter mit sich. Der Schaummitteltank fasst 500 Liter Schaumbildner. Die im Fahrzeugheck eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe hat eine Nennleistung von 2.200 l/min (Typ FPH 22/8). Das sich auf dem Fahrzeugdach befindliche Wendestrahlrohr ist pneumatisch ausfahrbar und wird von Hand bedient. Es ist möglich Wasser Sowie Schaummittel abzugeben. Dieses Fahrzeug wurde im Jahre 2000 von der FFW Lützen gekauft und steht seitdem im Dienst.

TSF-W Mercedes-Benz

 

Baujahr: 1993

Aufbau: Ziegler

 

Am 06.Januar 1994 wurde das neue Tragkraftspritzen-Fahrzeug-Wasser (TSF-W) vom Bürgermeister Herr Thate offiziell an die Wehr übergeben. Damit begann die Indienststellung des zweiten Löschfahrzeuges, neben dem LF-8.

Pünktlich um 09:00 Uhr fanden sich die aktiven Kameraden, die Altersabteilung, die Jugendfeuerwehr und unserer weiblichen Angehörigen am Gerätehaus ein, um das Fahrzeug zu übernehmen.

Als Gäste wurden begrüßt, ein Vertreter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Kam. Werner. Die aktiven Kameraden nahmen erstmals in den neuen orange-roten Überjacken Aufstellung. Nach der Übergabe durch den Bürgermeister erfolgte die Besichtigung des neuen Löschfahrzeuges durch die Anwesenden. Es kam sofort zu fachlichen Gesprächen vor allen Betreffs der technischen Ausrüstung. Eine kleine Probefahrt mit den Alterskameraden durch den Ort beendete das Programm am Gerätehaus.

Anschließend fanden sich alle Anwesenden im Gasthaus ,,Saaletal „ein, um hier bei einem kleinen Imbiss das Fahrzeug entsprechend einzuweihen.

KLF – Ford Transit

 

Im Ortsteil Kleinkorbetha bestand die Ausrüstung der dortigen Einsatzgruppe aus einem Tragkraftspritzenanhänger. Der Vorspanndienst wurde zu DDR-Zeiten von der ansässigen LPG abgesichert. Nach der Wende gab es diese Lösung nicht mehr und es wurde immer schwieriger ein geeignetes Zugfahrzeug zu stellen.

Wenn man die Hanglage des Ortsteiles kennt, wird man feststellen, im Handzug ist der Transport kaum möglich. Es musste also eine Lösung gefunden werden, um den Zustand zu verändern.

So wurde der Wunsch nach einem Geländewagen durch die Kameraden geäußert. Der Gemeinderat bewilligt Mittel zur Beschaffung eines Fahrzeuges für Kleinkorbetha.

Am 01.07.1994 fahren die Kameraden nach Kenzingen zur Fa. Thoma und holen zwei Löschfahrzeuge für Kleinkorbetha und Schkortleben. Die Gruppe in Kleinkorbetha bekommt einen gebrauchten Ford Transit, der als Kleinlöschfahrzeug ohne Ausrüstung, zur Verfügung gestellt wird. Die Ausrüstung für das Fahrzeug wir aus eigenen Beständen ergänzt. Später wurde das Fahrzeug mit Funktechnik ausgerüstet.

Im Jahr 2005 wurde das Fahrzeug wegen technischer Defekte ausgemustert. Die Gemeinde Großkorbetha verkaufte das Fahrzeug nach der Fahrzeugbewertung 09.08.2005 an die Brüder Brehmel. Als Einsatzfahrzeug wurde der TSF-W auf Grund seiner baulichen Größe der Ortsteilfeuerwehr Kleinkorbetha zur Verfügung gestellt.