Ortschaft Großkorbetha

(ein Auszug)

 

Nachdem Großkorbetha erstmalig als ,,Curuuadi“ Ende des 9. Jahrhunderts in Hersfelder Zentverzeichnis genannt wird, finden wir dann über Jahrhunderte keine Erwähnung des Dorfes in den Quellen. Im Mai/Juni 1433 brachte die Saale ungeheure Fluten, die weite Teile überschwemmten und alles mit sich fortrissen.

Etwa 40 Dörfer in der Saaleaue sollen damals vernichtet worden sein. Wochenlang standen die Häuser, meiste aus Holz und Lehm gebaut unter Wasser und brachen darin zusammen. Großkorbetha und Gniebendorf wurden als Dörfer des Amtes Weißenfels anerkannt. Sie unterstanden der unmittelbaren Gerichtsbarkeit des Amtes, das heißt der kurfürstlichen oder herzoglichen Staatsgewalt. Die Bewohner der Saaleaue erhielten die ,,gnädigste Konzession“, die Häuser aus dem Hochwassergebiet in höher gelegene Teile zu verlegen. Von Großkorbetha wird gerühmt, dass infolge günstiger Lage eine gute Getreidefrucht und die Einwohner wohlhabend gewesen seien.

Verheerend wirken die Seuchen 1450-1463. Auch Großkorbetha wurde davon nichtverschont. Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges dezimierten Epidemien immer wieder die Bevölkerung des Ortes. Die Jahre 1632 und 1636 wurden Schreckensjahre. Die Anwesenheit des Wallensteinschen Heeres hatte das Land ausgeraubt. Saatgetreide fehlte überall, der Hungerthyphus griff um sich, die Bevölkerung musste zu einer Nahrung greifen, die alles andere als menschlich war. 1636 wird das gesamte Dorf von den Truppen des schwedischen Oberst Schlange wegen nicht gezahlter Kontribution (Abgaben) in Brand gesteckt. Nur die Kirche hält dem Feuer stand.

Sämtliches Archivmaterial wurde vernichtet, weil es sich in der Pfarrwohnung befand. Die Gemeinde brauchte lange Jahre um die unendlichen Gebäudeschäden zu beseitigen. Am 23. Juni 1646 zwischen 16 und 17 Uhr brach ein starkes Gewitter mit Hagel über Großkorbetha hinein. Laut Chronisten wurde alles Kor vernichtet und die Eisstücke des Hagels sollen größer als Taubeneier gewesen sein. Alle Fenster der Wetterseite wurden zerschlagen.

Auch von den Folgen des Siebenjährigen Krieges wurde Großkorbetha nicht verschont. Die Szenen des Dreißigjährigen Krieges wiederholten sich leider. Schreckenstage für die Einwohner waren vor allen Dingen Ende Oktober/ Anfang November 1757 als einmal preußische und zum anderen französische Reichstruppen in und bei Weißenfels hausten. So lagerten vier Regimenter Trautmannsdorf -und Brettlachhusaren am linken Ufer der Saale von Burgwerben bis Großkorbetha. Die Not war nicht zu beschreiben, welche in den Landgemeinden entstand. Das Getreide. Vieh, Hausgeräte wurden gewaltsam weggenommen. Alles Holzwerk an Häusern und Nebengebäuden. Türen. Sparrenwerk, sowie fast alle Obstbäume wurden herausgerissen und als Lagerfeuer verbrannt. Überall wurde geplündert und die Bewohner bis aufs Hemd ausgezogen.

Weiter interessante Einzelheiten über die Geschichte von Großkorbetha können sie der Chronik von Großkorbetha, die zur 1125 Jahrfeier 2006 neu verfasst wurde entnehmen.